Important Manuscripts, Continental Books and Music
Important Manuscripts, Continental Books and Music
Auction Closed
December 3, 04:27 PM GMT
Estimate
80,000 - 120,000 GBP
Lot Details
Description
KÄSTNER, ERICH
Highly important archive of correspondence with his publisher Kurt Maschler, 1945-1972
AN EXTRAORDINARY UNPUBLISHED CORRESPONDENCE, COMPRISING MORE THAN 840 LETTERS BY KÄSTNER, VERY MANY HIGHLY DETAILED AND SUBSTANTIAL, COVERING EVERY YEAR FROM SEPTEMBER 1945-DECEMBER 1972 (excepting only 1949), comprising: c.257 autograph letters signed ("Kästner"; "Erich Kästner"; "EK") to Maschler ("Lieber Maschler"), many in the form of annotated replies on the originals or carbons of Maschler's letters, and c.589 typed letters signed, a very large number with substantial autograph postscripts, some letters annotated by Maschler, ABOUT HIS WORKS, including Herz auf Taille, Fabian, Emil und die Detektive, Emil und die drei Zwillinge, Kennst du das Land, wo die Kanonen blühen?, Das fliegende Klassenzimmer, Pünktchen und Anton, Das verhexte Telefon, Arthur mit dem langen Arm, Doktor Erich Kästners Lyrische Hausapotheke, Der 35. Mai, Das doppelte Lottchen, Kurz und bündig, Drei Männer im Schnee, Georg und die Zwischenfälle, Bei Durchsicht meiner Bücher, Die Schildbürger, Münchhausen, Die verschwundene Miniatur, Die kleine Freiheit, Die 13 Monate, Don Quichotte, Die Schule der Diktatoren, Als ich ein kleiner Junge war, Gullivers Reisen, Der kleine Mann und die kleine Miss, concerning an unauthorised Israeli edition of Emil, an animation film version of Die Konferenz der Tiere, the contents of Der tägliche Kram, the title of his Gesammelte Schriften, contractual matters, royalties, and disputes regarding them, copyright, including the right to publish his books in German language in Germany again after the war, performing rights, film rights, his recordings for Deutsche Grammophon, the publishing firms of Fischer, Fackeltraeger, Droemer, Ullstein and Rowohlt and others, the publisher Cecilie Dressler, the Lessing-Ring (awarded to Kästner in 1968), his parents, the illustrators Walter Trier and Albert-Schäfer-Ast, the translator Cyrus Brooks, his partner and biographer Luiselotte Enderle, his public readings, his health, and many other matters; WITH AN AUTOGRAPH CORRECTION LIST FOR A NEW EDITION OF THE LYRISCHE HAUSAPOTHEKE, A 1-PAGE AUTOGRAPH DRAFT MANUSCRIPT SIGNED OF A CHRISTMAS CARD TEXT FOR 1953 ("Man fühlt nicht mehr, was man als Kind gefühlt hat...Erich Kästner"), A 10-LINE POEM SIGNED ENTITLED "AN DIE GRATULANTEN" ("Tausend Wünsche sind gekommen...1964..."), AND AN UNDATED 4-LINE EPIGRAM SIGNED ("Mann soll das Jahr nicht mit Programmen beladen..."); the archive also containing an autograph letter signed by Kästner to Tom Maschler about misunderstandings between him and Kurt Maschler (15 September 1967), and many letters typed and signed on Kästner's behalf by Liselotte Rosenow, one concerning a consideration of Kästner for the Nobel Prize
...[10 April 1946:] Ich hatte gehofft, dass es mit der Einführung oder Veröffentlichung meiner Bücher, deren Rechte bei Ihnen liegen, schneller gingen, als es nun leider der Fall ist. Alle Überlegungen, praktisch weiter zu kommen, und das heisst, einige der Bücher auf den deutschen Büchermarkt zu bringen, scheitern an mancherlei Bestimmungen. Nun komme ich mit einer Bitte, die von den hiesigen amerikanischen Herren lebhaft unterstützt wird: Uns und ihnen läge, unbeschadet Ihrer Rechte, sehr daran, recht bald von den wichtigsten Kinderbüchern einige in einer Auflage von je etwa 10 000 Exemplaren herauszubringen...Bei dem akuten Mangel an Lesestoff würde eine solche einmalige Auflage die spätere Auswertung Ihrer Interessen kaum beeinträchtigen...Was für ein Emil-Programm man meint, weiss ich nicht. Das von der Berliner Uraufführung? Solche Dinge hab ich längst nicht mehr! Verbrannt. Ob die Mechnig so etwas hat? Ich schreibe ihr gleich eine Karte...[2 November 1962:] Vertraulich...ich habe solange nichts von mir hören lassen, weil ich mich sehr geärgert hatte. Über Sie und Michel Hoffmann. Da verschlägt es mir dann immer für längere Zeit die Sprache...Vielleicht werden Sie mir schreiben, Ihre Bemerkung sei scherzhaft gemeint. Die Situation verträgt keine Scherze, und taktlose schon gar nicht. So. Damit breche ich das Thema ab...
together with: the retained copies of Maschler's correspondence with Kästner between the years 1945 and 1972, excepting only the year 1949, a few signed, one autograph and signed, some letters recording a serious rift between Kästner and himself ("...Ich bin niemals einer Unterhaltung ausgewichen. Das waere feige und wenn ich feige gewesen waere, so haette ich wohl kaum in der Nazizeit einen Verlag im Ausland gegruendet, um verbotene Bücher dort herauszubringen..."), some concerning Luiselotte Enderle (in an envelope marked "Vertraulich [confidential]"), one asking for help regarding the career of his son 'Tommy' ("Trotz aller Chancen, die er ja durch mich fuer meinen Beruf haette, glaubt er, dass der Film der richtige Beruf fuer ihn waere; dagen kann mann ja nichts machen..."), one document recording the text of a telegram by Maschler to Kästner's father Emil on his 85th birthday; in one highly personal communication of 19 February 1946 Maschler describes his escape from Nazi-Vienna in March 1938, explaining that during the war he was forbidden to write to anyone in the German-occupied lands, recounts his own wartime experiences and the murder of his mother and sister in the concentration camps, informs him of his intention to publish all of Kästner's out-of-print titles immediately, as soon as he has learned the fate of a warehouse of his books in Czechoslovakia, and requests his new work, which he will publish in English in London and in German in Germany, Austria or in Switzerland
...[20 September 1945:] I am very glad to have heard that you are alive. As you see I am alive too...Please let me know how you and your mother are and what I can expect from you...People all over the world are waiting for your new book!...[19 February 1946:] Zu meiner Verwunderung habe ich bis heute auf alle meine Briefe keine Antwort von Ihnen erhalten. Ich kann mir beim besten Willen die Gründe nicht erklären. Oder sind Sie verärgert weil ich Ihnen während der ganzen Kriegsjahre nicht geschrieben habe?...Vielleicht ist es Ihnen nicht bekannt, dass es uns hier nicht erlaubt war, weder direkt noch indirekt mit Personen den Kontakt aufrecht zu erhalten, die sich in einem Gebiet befanden, das von den Deutschen besetzt war. Ich habe das sehr bedauert, da ich gern gewusst hätte, wie es Ihnen ergangen ist...Ich verliess Wien fluchtartig einige Tage...nach der Nazibesetzung. Mein ganzes Vermögen, einschliesslich meiner Wohnung mit dem gesamten Inhalt...[wurde]...von der Gestapo beschlagnahmt...Von Holland aus habe ich sofort meine Tätigkeit für den Atrium Verlag wieder aufgenommen und alle Ihre Bücher, die derzeit vergriffen waren, wieder nachdrucken lassen...Als dann ein Land nach dem anderen von den Deutschen überrant wurde, hatten wir auch damit aufzuhören...Als mann dann wieder mit der Schweiz korrespondieren konnte, gab ich Druckauftrag zwei Ihrer Bücher dort nachzudrucken. "Hau[s]apotheke" und "Emil"...Ich arbeite hier zusammen mit Faber und Faber, die mich in einer neu gegründ[e]ten Verlagsfirma "FAMA Ltd" zum Direktor gemacht haben...Meine Absichten: Sobald ich festgestellt habe, was aus den Beständen in der C.S.R. geworden ist, will ich alle vergriffenen Bücher von Ihnen sofort nachdrucken lassen...Dann würde ich sehr gern etwas "Neues" von Ihnen habe[n.] Alles von Ihnen würde mich interessieren. Gedichte, Novellen, Romane und Geschichte oder Politik...Wie Sie sehen habe ich Pläne genug. Sie können Ihre neuen Arbeiten beruhigt mir anvertrauen. Ich werde Ihre Bücher nicht nur produzieren, ich werde sie auch vertreiben und das Ihnen zustehende Honorar sogar auch bezahlen--so wie ich es immer gewohnt war...
and also including: a remarkable typed letter signed by Kästner's secretary Elfriede Mechnig, dated 30 May 1946, DESCRIBING KÄSTNER'S TREATMENT AT THE HANDS OF THE NAZIS, THE DESTRUCTION OF HIS LIBRARY AND PAPERS IN THE WAR, AND HIS ATTITUDE TO THE PUBLICATION OF HIS BOOKS IN POST-WAR GERMANY
...So leicht war es mit dem Chef nicht. Zweimal war er verhaftet, aber es ging dann noch gut, obwohl ich mit einiger Gänsehaut in seiner Wohnung saß und dachte, daß ja auch Sekretärinnen von solchen Dichtern gern geholt werden. Dann aber fielen die Bomben und zerstörten sein ganzes Heim mit der schönen Bibliothek und den ganzen Zuschriften zu seinen sämtlichen Büchern. Das ist vielleicht das Schlimmste gewesen, denn alles andere läßt sich mehr oder weniger ersetzen, aber diese entzückenden Kinderbriefe allein, wovon wir dicke Bände gefüllt hatten!? Ich bin oft heut noch sehr traurig, wenn ich daran denke. Aber er wollte an seinen guten Stern glauben und nichts fortbringen, [o]bwohl viele mit dem Fortbringen auch gerade das Falsche getan hatten. Unser Haus ist stehengeblieben, - aber ich habe viel fortgebracht, die Maschine und meine ganzen schriftstellerischen Unterlagen...Ich sah neulich auf unserem recht gerupften Kurfürstendamm in einem Geschäft das Buch "Emilio ed i tre gemelli" liegen. In deutsch gibt es kein Buch vom Chef...Der Chef hat jetzt geschrieben, daß seine Bücher hier doch erscheinen dürfen. Ich hatte nämlich erst fast den Eindruck, als ob er irgend einen bestimmten Grund dagegen hatte, ohne ihn zu kennen...
the archive comprising many thousands of pages in all, various sizes, Kästner's letters mostly in pencil, some on postcards, some on Kästner's personal printed stationery ("Dr. Erich Kästner München 23, Fuchsstr.2"), on printed stationery of his Berlin office ("Sekretariat Dr. Erich Kästner Berlin-Friedenau Niedstr.5") and on printed stationery of Die Neue Zeitung, with some telegrams, one annotated and initialled by Kästner, three typed letters signed by Elfriede Mechnig, a number of typed letters signed and autograph notes signed to Maschler by Luiselotte Enderle, a few readers' letters, some contracts, newspaper cuttings, some annotated by Kästner, a photocopy of a document dated 16 June 1939 stating Atrium Verlag's ownership of the German publishing rights to all Kästner's books, with the exception of Fabian, an apparently later copy of the original publishing agreement between Kästner and Atrium Verlag of March 1935, together with a modern hardback edition, in English translation, of Fabian, the correspondence loose in card folders, the archive dated Berlin, Munich, London, Lugano, and elsewhere, 1945-1972, some browning and creasing
THE SUBSTANTIALLY COMPLETE PUBLISHING CORRESPONDENCE OF ONE OF THE BEST-LOVED AUTHORS OF THE TWENTIETH CENTURY.
The importance of this extraordinary archive for the light it throws on the personality, creativity and business life of Erich Kästner, and as a record of a great publishing relationship, can scarcely be overstated. Without the intervention of the publishing genius of Kurt Maschler (1898-1986) Kästner's life might have taken a very different trajectory. Proscribed by the Nazis and banned from publishing in Germany, the author was given a creative lifeline by Maschler who, for the specific purpose of publishing Kästner's work, founded Atrium Verlag in Switzerland in 1935. Many of the works which made Kästner a household name had already been written and published by this date, including the immortal Emil and the Detectives. The rights to this and other works were acquired by Maschler, and today Atrium Verlag still retains the universal rights to all of Kästner's books.
Kästner was Maschler's star author and idolised by him, despite some later serious disagreements, recorded here in unsparing detail by both parties. At first Maschler was able to run the Atrium Verlag from Germany, but fled in 1937 to Vienna, and later to London via Holland. Kästner survived the war but suffered a terrible disaster when his Berlin flat, containing his library and papers, was totally destroyed by bombing in February 1944 - an event recorded by the archive in a remarkable letter to Maschler by Kästner's long-term secretary, and later important translator and literary agent, Elfriede Mechnig (1901-1986). Kästner had met her in a Berlin café in 1928, and engaged her services with the opening gambit, "Would you like to help me to become famous?". She answered in the affirmative, and remained Kästner's private secretary for 45 years.
These letters document Kästner's professional life as a writer, often on a week-by-week basis, commencing after the war and continuing up to two years before his death in 1974. The letters reveal in fascinating detail the nuts and bolts of his and Maschler's business partnership and cover practically every aspect of the publishing process; it was highly successful relationship, as the copious lists of royalty payments indicate, but not always harmonious. But it is perhaps the personal aspects of the correspondence which are most remarkable. Kästner's letters are filled with the same shrewd observations, humanity, wit and humour that characterize his literary works. And in Maschler's half of the correspondence, in among the thousands of pages of retained carbon copies, we get glimpses of the strong personal bond, of the respect and admiration, which was at the heart of his relationship with Kästner, nowhere more clearly revealed than in the remarkable letter of 19 February 1946 (quoted above in the original), where Maschler re-establishes his personal and business relationship with the writer, having been unable to communicate with him throughout the war.
THIS IS THE MOST IMPORTANT COLLECTION OF KÄSTNER'S PAPERS EVER TO BE OFFERED AT AUCTION.