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Giovanni Giacometti
Estimate
200,000 - 300,000 CHF
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Description
- Giovanni Giacometti
- Paesaggio con rododendri
- Unten rechts monogrammiert; rückseitig signiert und bezeichnet Maloggia
- Öl auf Leinwand
- 60 x 50 cm
Gemalt um 1909/10.
Provenance
Galerie am Stadelhofen, Zürich (Nachlass Giovanni Giacometti)
Literature
Registro dei quadri, Nr. 1A, S. 109, Nr. 210
Elisabeth Esther Köhler, Giovanni Giacometti 1868-1933. Leben und Werk, Zürich 1969, Nr. 155 (datiert 1909/10)
Paul Müller/Viola Radlach, Giovanni Giacometti, 1868-1933, Werkkatalog der Gemälde, Band II-1, Zürich 1997, S. 300, Nr. 1909.36, S. 301, abgebildet
Elisabeth Esther Köhler, Giovanni Giacometti 1868-1933. Leben und Werk, Zürich 1969, Nr. 155 (datiert 1909/10)
Paul Müller/Viola Radlach, Giovanni Giacometti, 1868-1933, Werkkatalog der Gemälde, Band II-1, Zürich 1997, S. 300, Nr. 1909.36, S. 301, abgebildet
Condition
Not relined.
Scattered, minor cracquelure in the sky. Minute paint loss in the lower third to the right, near the edge.
Good condition.
"In response to your inquiry, we are pleased to provide you with a general report of the condition of the property described above. Since we are not professional conservators or restorers, we urge you to consult with a restorer or conservator of your choice who will be better able to provide a detailed, professional report. Prospective buyers should inspect each lot to satisfy themselves as to condition and must understand that any statement made by Sotheby's is merely a subjective, qualified opinion. Prospective buyers should also refer to any Important Notices regarding this sale, which are printed in the Sale Catalogue.
NOTWITHSTANDING THIS REPORT OR ANY DISCUSSIONS CONCERNING A LOT, ALL LOTS ARE OFFERED AND SOLD AS IS" IN ACCORDANCE WITH THE CONDITIONS OF BUSINESS PRINTED IN THE SALE CATALOGUE."
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Catalogue Note
Am 18. Februar 1910 schrieb Giovanni Giacometti dem Textilindustriellen und Freund Richard Bühler einen sehr schönen Brief,[1] in dem er ihm, ausgehend von einem Selbstporträt Giacomettis, das der Sammler soeben erworben hatte, seine Gedanken über die Kunst darlegte. Mit Bezug auf Rembrandt, den er sehr verehrte, heisst es dort: "Er war im Stande, sein Sujet ganz objektiv zu erfassen und dabei ein ganz suggestives Werk zu schaffen." Was Giacometti damit sagen wollte, erklärte er mit den folgenden Worten: "Das klingt fast wie ein Paradox, und doch glaube ich, dass darin die künstlerische Aufgabe liegt. Nur wenn man im Stande ist, ganz in sein Sujet aufzugehen, wird man ein lebendiges, persönliches Kunstwerk schaffen können. Ausser dem liegt die Berechnung, die Dekoration. Man muss sich selbst ganz vergessen, um sich zu finden." Voraussetzung dazu bleibe für ihn der Gegenstand, "aber eben der Gegenstand selber," betonte er, und nicht die historische oder literarische "Episode" oder "die vorgefasste Idee." "Der Impressionismus", anders als der Historismus oder die Abstraktion, habe "den Gegenstand wieder zu Ehren gezogen und gezeigt, dass auch die kleinste Blume wert ist, um ihrer selbst willen gemalt zu werden, und nicht, um ein Ornament daraus zu machen." Nicht im eigentlichen Sinn religiös, empfand Giacometti doch eine grosse Ehrfurcht vor der Schöpfung, den Menschen wie die Natur. Dies zeigt sich nicht nur in seinen wunderbaren, zahlreichen Bildnissen, von seiner Frau Annetta etwa, oder den vier Kindern, sondern auch und vor allem in den Bergeller und Engadiner Landschaftsbildern. Seinen Anschauungen entsprechend, bringen sie nicht nur den Charakter des jeweiligen Landschaftsausschnitts überzeugend zur Geltung, sie teilen uns auch etwas mit von den Emotionen, den Empfindungen, die ihn erfüllten, angesichts dieses Motivs, und ihn bewogen, daraus ein Bild zu machen. Die "Alpenrosen", das wilde, von einem rosaroten Blütenmeer überzogene Gebirgstal mit seinen besonderen Gesteinsformationen und dem im Hintergrund herausragenden, teils noch schneebedecktem Berggipfel – vielleicht der Piz Materdell hoch über dem Silsersee – sind dafür ein beredtes Beispiel.
Siehe auch Textbeitrag zu Los 23.
Wir danken Viola Radlach, Co-Autorin Werkkataloge Giovanni Giacometti und Cuno Amiet, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft SIK-ISEA, für den Textbeitrag.
[1] Giovanni Giacometti aus Stampa an Richard Bühler in Winterthur, 18. Februar 1910, in: „Giovanni Giacometti. Briefwechsel mit seinen Eltern, Freunden und Sammlern“, hrsg. von Viola Radlach, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Zürich/Scheidegger & Spiess, 2003, Brief 427. (Zum leichteren Verständnis wurde das Zitat geringfügig an unsere Orthographie und Interpunktion angepasst.)