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Giovanni Giacometti
Estimate
180,000 - 250,000 CHF
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Description
- Giovanni Giacometti
- Waldweg, 1917
- Unten links monogrammiert und datiert; rückseitig signiert und bezeichnet Stampa
- Öl auf Leinwand
- 38 x 51 cm
Dieses Gemälde ist im Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft SIK-ISEA unter der Archivnummer 1202100002 inventarisiert.
Provenance
Sammlung E. Grossmann, Davos Dorf
Evt. von Nelli Giacometti an die Familie der heutigen Besitzer (wohl in den 1930er Jahren)
Evt. von Nelli Giacometti an die Familie der heutigen Besitzer (wohl in den 1930er Jahren)
Literature
Registro dei Quadri, Nr. 2, S. 27, Nr. 342
Paul Müller/Viola Radlach, Giovanni Giacometti, Werkkatalog der Gemälde, Zürich 1997, B. II-2, S. 436, Nr. 1918.22
Paul Müller/Viola Radlach, Giovanni Giacometti, Werkkatalog der Gemälde, Zürich 1997, B. II-2, S. 436, Nr. 1918.22
Condition
Partially strip lined along the edges.
Very faint craquelure in the central area. Minor paint loss in the dark blue area along the right edge.
Good condition.
"In response to your inquiry, we are pleased to provide you with a general report of the condition of the property described above. Since we are not professional conservators or restorers, we urge you to consult with a restorer or conservator of your choice who will be better able to provide a detailed, professional report. Prospective buyers should inspect each lot to satisfy themselves as to condition and must understand that any statement made by Sotheby's is merely a subjective, qualified opinion. Prospective buyers should also refer to any Important Notices regarding this sale, which are printed in the Sale Catalogue.
NOTWITHSTANDING THIS REPORT OR ANY DISCUSSIONS CONCERNING A LOT, ALL LOTS ARE OFFERED AND SOLD AS IS" IN ACCORDANCE WITH THE CONDITIONS OF BUSINESS PRINTED IN THE SALE CATALOGUE."
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Catalogue Note
Ein dunkler Waldweg öffnet sich auf eine sonnenüberflutete Lichtung - ein Jahr vor dem Ende des Ersten Weltkriegs entstanden, könnte man versucht sein, das Motiv metaphorisch zu deuten. Im Werk von Giovanni Giacometti findet sich keine explizite Symbolik, doch war die gesamte Natur in ihrer Schönheit für ihn Symbol eines geheimnisvollen Ganzen, das ihn zu seiner Malerei inspirierte. «Andacht und Vertrautheit» empfinde er der Natur gegenüber, heisst es in einem Brief an Daniel Baud-Bovy vom 26. August 1917. Transzendenz bei gleichzeitiger Nähe und Intimität sind auch Stichworte, die sich beim Anblick des Waldweges einstellen. Lässt sich das Bild im übertragenen Sinn als Blick durch das Tonnengewölbe einer Kathedrale auf die lichtüberflutete Vierung lesen, gewahrt man bei näherem Hinschauen die ebenso spontan wie kunstvoll erarbeitete Bildharmonie. Effektvoll sind die rotbraunen Baumstämme gegen die gleissende Helligkeit gesetzt. Die Lichtung, wenig aus der Bildmitte nach links gerückt, findet in der rostroten Baumgruppe zur Rechten und der angedeuteten Biegung des Weges nach rechts das ausgleichende Gegengewicht. Rosarot und Gold im Vordergrund, tiefes, vielfach variiertes Grünblau im Mittelgrund erstrahlen im Hintergrund in ungebrochener Intensität. Im Rhythmus farblicher und formaler Wiederholungen und Kontraste zieht das leuchtende Zentrum den Blick immer wieder in seinen Bann. Giovanni Giacometti hielt Viale fra gli alberi, den Waldweg, mit einer kleinen Skizze in seinem Registro dei quadri fest; lange Zeit in Privatbesitz, verschollen geglaubt und unseres Wissens nie an einer Museumausstellung gezeigt, ist er nun einer grösseren Öffentlichkeit zugänglich.
Wir danken Viola Radlach, Co-Autorin Werkkataloge Giovanni Giacometti und Cuno Amiet, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft SIK-ISEA, für den Textbeitrag.
Wir danken Viola Radlach, Co-Autorin Werkkataloge Giovanni Giacometti und Cuno Amiet, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft SIK-ISEA, für den Textbeitrag.
(1) Giovanni Giacometti: Briefwechsel mit seinen Eltern, Freunden und Sammlern, hrsg. von Viola Radlach, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft / Scheidegger und Spiess, Zürich 2003, Briefe 526, 528.