ZH1206

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Lot 99
  • 99

Meret Oppenheim

Estimate
80,000 - 120,000 CHF
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Description

  • MERET OPPENHEIM
  • ZWEI VÖGEL, 1963TWO BIRDS, 1963
  • Unten rechts monogrammiert und datiert; rückseitig monogrammiert, datiert und nummeriert NY M67
  • Ölfarbe und weisse Eitempera reliefartig auf Leinwand
  • 90 x 125 cm

Provenance

Direkt vom Künstler an die Familie des heutigen Besitzers

Exhibited

Bern, Kunstmuseum Bern, Meret Oppenheim, Retrospektive "mit ganz enorm wenig viel", 2006

Literature

Therese Bhattacharya-Stettler/Matthias Frehner (hrsg.), Meret Oppenheim, Retrospektive "mit ganz enorm wenig viel", Ausstellungskatalog, Ostfildern 2006, Nr. M62a, S. 58, abgebildet
Bice Curiger, Meret Oppenheim, Spuren durchstandender Freiheit, Zürich 1982, S. 181, abgebildet

Condition

Near the beaks in the centre two craquelures. The lower part of the right bird's beak loosened slightly, fixation recommended. Egg tempera areas under uv-light irregularly fluorescing (due to the artist's working process). Presumable retouching on the left bird's upper wing, faintly visible. Otherwise untouched surface. In good condition.
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Catalogue Note

Diese schöngestaltige Bildschöpfung datiert aus der Zeit, als Meret Oppenheim in Bern ihre surrealistische Formensprache neu erfand. Sie, die immer gattungsübergreifend nach neuen betörenden Ausdruckformen suchte, bringt in dieser Kreation ein freundlich rätselhaftes Traumgebilde hervor. 

In mattem Weiss heben sich die beiden abstrahierten Vogelsilhouetten als Relief vom diffusen hellgrauen Fond ab, scheinbar durch einen grenzenlosen Raum schwebend. Mit aufgesperrten Schnäbeln stehen sie sich gegenüber, in Balance gehalten und miteinander verbundenen. Eine rote Spirale hebt diesen als konvexen Angelpunkt der Komposition ausgebildeten Zungenknoten markant hervor und bündelt das harmonische Formen-Arrangement in diesem optischen Kulminationsmoment.

Meret Oppenheim lässt die Deutung ihrer Bildfügung offen, die Reduktion der segelnden Vögel auf einfache Schemen erlaubt den Betrachtern gar eine florale oder eine ornamental-abstrakte Lesart; der Wechsel von der einen zur andern Interpretation schafft Raum für die individuelle Phantasie, losgelöst von einer Anbindung an die konkrete Welt.

Als Hommage an Meret Oppenheim und anlässlich ihres 100. Geburtstages, welchen diese bedeutende Künstlerin des Surrealismus im Jahr 2013 feiern würde, hat das Kunstmuseum Bern eine grosse Ausstellung organisiert, die noch bis zum 10. Februar 2013 dauern wird. Zwei weitere Museumsschauen zu Meret Oppenheim folgen anschliessend in Wien und Berlin.