Lot 50
  • 50

Peter Robert Berry 1864-1942

Estimate
30,000 - 40,000 CHF
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Description

  • Peter Robert Berry
  • WINTERLANDSCHFT (BERNINAPASS)WINTER LANDSCAPE (PASS OF BERNINA)
  • Unten rechts signiert
  • Öl auf Leinwand
  • 38 x 55 cm

Catalogue Note

Dem Kurarzt und Maler Peter Robert Berry (1864-1942) ist in der Villa Arona in St. Moritz ein wunderbares Museum gewidmet. Die dort gezeigten Exponate sowie die meisten Werke des Malers sind im Besitz der Familie Berry. Basierend auf dieser umfassenden Sammlung vermag das Museum einen grossartigen Einblick in das künstlerische Schaffen dieses ausserordentlichen Malers zu geben. Das Leben von Peter Robert Berry war bezeichnend für eine Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs und dessen Folgen für einzelne Schicksale. Peter Robert Berry wandelte sich in jener Zeit von einem weitum bekannten Kurarzt hin zu einem zurückgezogen Maler. Dieser Umstand gründet in dem damals schon bestehenden Konflikt der zunehmenden Einnahme der Landschaft durch den Tourismus und Berrys innerem Bedürfnis, sich mit der unberührten alpinen Bergwelt und der Schönheit der Natur persönlich auseinandersetzen zu können. Berry war musikalisch und literarisch interessiert, doch seine eigentliche Leidenschaft galt der Malerei. In Giovanni Giacometti fand er einen Förderer, der ihm wichtige Impulse für sein künstlerisches Schaffen vermitteln konnte. In der Folge besuchte Berry renommierte Kunstschulen in München und Paris, um anschliessend als gut ausgebildeter Maler in seine Heimat zurückzukehren. Sein besonderes Interesse galt der hochalpinen Landschaft, er verstand sich insbesondere als Maler des Julier- und Berninapasses. In seinen markanten Engadiner Gebirgsansichten sind ihm die kraftvollsten Gemälde gelungen. Die vorliegende Winterlandschaft ist ein schönes und eindrückliches Beispiel dafür. Die aussergewöhnlich starke Präsenz unseres Bildes rührt von dem unermüdlichen Suchen des Malers nach dem weiten Horizont, der Klarheit der Umrisse und den intensiven Lichtstimmungen auf der Höhe von über 2000 Metern. Berry malte seine Bergbilder wie schon sein grosses Vorbild Giovanni Segantini in der freien Natur. Er trug immer eine Holzkiste mit Malutensilien mit sich und ein einfacher Bretterverschlag schützte ihn beim Malen vor den beissend kalten Bergwinden. Auf seinen Winterbildern hielt Berry in Runsen, Spalten und Verwehungen die feinen Farbnuancen der verschneiten Berge fest. Aus dem Divisionismus Segantinis entwickelte er seine Maltechnik und durch das dichte Weben einzelner Farbfäden erzeugte er einen optischen Reichtum, der das „bunte Weiss" – typisch für seine Malerei - zum Leuchten bringt.