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Giovanni Giacometti 1868-1933
Description
- Giovanni Giacometti
- CASA ROSSA NEL VERDE, 1921 RED HOUSE IN THE GREEN LANDSCAPE, 1921
- Unten links monogrammiert (zwei Mal), rückseitig signiert und datiert
- Öl auf Leinwand
- 80 x 70, 5 cm
Exhibited
Genf, Bâtiment Electoral et Musée Rath, XVe Exposition nationale des Beaux-Arts, 1922, Nr. 150
Basel, Kunsthalle, Giovanni Giacometti, Gedächtnisausstellung Paul Altherr, 1930, Nr. 12 (dat.1922)
Zürich, Kunsthaus, Giovanni Giacometti 1868-1933, 1934, Nr. 149
Bern, Kunsthalle, Gedächtnisausstellung Giovanni Giacometti, 1934, Nr. 108
St. Gallen, Kunstmuseum, Cuno Amiet, Giovanni Giacometti (aus dem Nachlass), 1950, Nr. 112
St. Moritz, Hotel Stahlbad, Giovanni Giacometti 1868-1933, Turo Pedretti *1896, 1953, Nr. 34
Bern, Kunstmuseum, Jubiläumsausstellung Cuno Amiet 1868-1961, Giovanni Giacometti 1868-1933, Werke bis 1920, 1968, Nr.208
Chur, Kunsthaus, Jubiläumsausstellung Giovanni Giacometti 1868-1933, 1968, Nr. 94
Trubschachen, Schulhäuser, 5. Gemäldeausstellung Trubschachen, Graubünden und Tessin, 1972, Nr. 52
Zürich, Kunstsalon Wolfsberg, Giovanni Giacometti, 1988, S. 77 (Das rosa Haus im Grünen)
Literature
Registro dei Quadri, no 2, S. 39, Nr. 397
Walter Hugelshofer, Giovanni Giacometti 1868-1933, Monographien zur Schweizer Kunst, Bd. 8, Zürich/Leipzig 1936, S. 23, Abb. 13 (Rotes Haus, um 1910)
Walter Hugelshofer, Giovanni Giacometti, in: Quaderni Grigioni Italiani, 1938, Abb. 13 (Nei prati di Stampa)
Elisabeth Esther Köhler, Giovanni Giacometti 1868-1933, Leben und Werk, mit Werkverzeichnis, Zürich 1969, S. 75, Nr. 292
Paul Müller / Viola Radlach, Giovanni Giacometti, 1868-1933, Werkkatalog der Gemälde, Zürich 1997, Band II-2, Nr. 1921.24, abgebildet
Catalogue Note
Giovanni Giacometti verwandelt das unscheinbare, idyllische Motiv einer schlichten Bergeller Hausfassade inmitten von dichter Vegetation in ein funkelndes Feuerwerk unterschiedlicher Grüntöne, aus denen in komplementärem Farbklang ein helles Rot hervorleuchtet. In spannungsvoller Zweiteilung setzt er dem wuchernden Laub links die ruhigeren Flächen der Wiesen und des Mauerwerks gegenüber, die durch ihre prägnante Farbgebung die kompositionelle Harmonie wieder herstellen. 1921 hat der 53-jährige den Höhepunkt seiner Karriere erreicht. Im Vorjahr hatten ihn grosse Retrospektiven in den Kunstmuseen von Bern und Basel geehrt, neue Sammlerkreise erschlossen sich ihm; nach dem Tode Ferdinand Hodlers im Jahr 1918 war er neben Cuno Amiet zum angesehensten Schweizer Maler geworden und wurde in die wichtigsten kunstpolitischen Gremien des Bundes, die Eidgenössische Kunstkommission und die Eidgenössische Kommission der Gottfried Keller-Stiftung, gewählt. 1908 und 1909 von den jungen deutschen Künstlern der „Brücke" zur Teilnahme an ihren Ausstellungstourneen eingeladen und später mit dem in der Nähe von Davos lebenden Ernst Ludwig Kirchner in gegenseitiger respektvoller Distanz verkehrend, unterschied sich sein Stil – trotz grösster malerischer Freiheit – von jenem der ungebärdigen wilden Expressionisten durch sein melodisches, sanftes Farben- und Formenspiel, von dem auch dieses Gemälde wieder schönstes Zeugnis ablegt.
Wir danken Viola Radlach, lic. phil., Co-Autorin des Werkkataloges Giovanni Giacometti, vom Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft, Zürich, für den Textbeitrag.