Lot 31
  • 31

Augusto Giacometti 1877-1947

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Description

  • Augusto Giacometti
  • DIE MUSIK THE MUSIC
  • Unten links signiert, unten rechts bezeichnet MOTTO: LA LIGNE POUR LA LIGNE
  • Kohle, Pastell und Tempera auf Papier
  • 186 x 109 cm (Bild)

Catalogue Note

Gemalt um 1899.

Im Sommer 1897 ging Augusto Giacometti nach Paris, in die damalige Kunstmetropole, wo er die Schule für dekorative Kunst besuchte und seine Weiterbildung im Atelier von Eugène Grasset absolvierte. Im Atelier seines Lehrmeisters entstand das vorliegende Werk (vergleiche die Fotografie Augusto Giacometti im Atelier von Eugène Grasset in Paris, 1899 – siehe unten).

Augusto Giacometti gilt heute als einer der bedeutendsten Schweizer Künstler des Jugendstils und des Symbolismus. Schon an der Pariser Weltausstellung von 1900 gewann er eine silberne Medaille für seine kunsthandwerklichen Arbeiten, welche sich durch ihre spielerische Leichtigkeit und durch die eindringliche Ornamentalisierung der Gegenstände auszeichneten.

Die Musik ist ein Hauptwerk aus der frühen Schaffenszeit des Malers. Die zwei grossformatigen Frauengestalten sind voller Mystik und sublimer Schönheit. Die beiden Figuren stellen die Personifizierung des Begriffes „Musik“ dar. Die Übersetzung von Tönen in ein visuelles Ereignis – das „Klingen“ von Bildern – ist eine Eigenheit des Symbolismus, der danach trachtete, möglichst alle Sinne anzusprechen. Die Auffassung des Bildes „als reine Musik“ ist zudem eine der Voraussetzungen für die Herausbildung der späteren ungegenständlichen Bildfindungen des Malers, und somit handelt es sich bei unserem Werk um ein Schlüsselwerk für Augusto Giacomettis weiteren Weg zur abstrakten Malerei. Dieses faszinierende Werk war über dreissig Jahre lang als Leihgabe im Kunsthaus Zürich zu bewundern. Es zählt heute zu den letzten grossformatigen Arbeiten, die sich in Privatbesitz befinden. Andere wichtige Werke aus jener Zeit sind „Die Nacht“, 1903 (Kunsthaus Zürich, Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft), „Bergbach“, 1904 (Bündner Kunstmuseum, Chur) und „Adam und Eva“, 1907 (Kunsthaus Zürich).