Lot 18
  • 18

Albert Anker

Estimate
1,000,000 - 1,500,000 CHF
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Description

  • Albert Anker
  • SCHLAFENDES MÄDCHEN AUF EINER HOLZBANKSLEEPING GIRL ON A WOODEN BENCH
  • Unten links signiert
  • Öl auf Leinwand
  • 45 x 70 cm

Provenance

Räuber, Interlaken (1901)
F. Räuber-Borter, Interlaken (1931)
Hermann Bürki, Bern (1941)
Privatbesitz, Biel (1962)

Exhibited

Bern, Kunsthalle, Albert Anker, 1928, Nr. 25
Bern, Kunstmuseum, Albert Anker (1831-1910), Jahrhundertausstellung, 1931,
Nr. 139 (um 1900)
Ins, Turnhalle, Albert Anker, 1948, Nr. 24
Bern, Kunstmuseum, Albert Anker, 1960, Nr. 181
Ins, Sporthalle, Albert Anker - Der Maler und sein Werk, 1985, Nr. 279, Abb. S.
41 (um 1898)
Biel, Atelier Robert und Alte Krone Biel, Ausstellung Paul Robert/Albert Anker,
1989
Bern, Kunstmuseum / Winterthur, Oskar Reinhart Museum am Stadtgarten,
Albert Anker, 2010/11, Nr. 42

Literature

Albert Anker, Ausstellungskatalog, Bern 1960, Nr. 181, Abb. 14
Hugo Wagner/Katalin von Walterskirchen, Albert Anker, Katalog der Gemälde und Ölstudien, Bern 1962, Nr. 298
Albert Anker, Der Maler und sein Werk, Ausstellungskatalog, Ins 1985, Nr. 279, S. 41, abgebildet (um 1898)
Bieler Tagblatt, in: Beilage, April 1989, S. 3, abgebildet (in Farbe)
Sandor Kuthy/Therese Bhattacharya-Stettler, Albert Anker (1831-1910), Werkkatalog der Gemälde und Ölstudien, Basel 1995, S. 245, Nr. 573, abgebildet
Albert Anker, Schöne Welt, Zum 100. Todestag, Ausstellungskatalog Bern 2010, S. 104, Nr. 42, abgebildet (ganzseitig in Farbe)

Condition

Canvas "presumably" not relined. Faintly whitish varnish near the girl's feet. Faint, vertical craquelure. Slightly more distinct craquelures in the centre of the work below the wooden bench, below the girl's head and near her hand. No restoration apparent under uv-light. Good condition.
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Catalogue Note

Gemalt um 1900.

Mit einem Gemälde, das ein schlafendes Mädchen darstellt, welches
sich im Wald mit einem schweren Reisigbündel hingelegt hat (unddas die Bezeichnung „Dans les Bois" trug) war Albert Anker am
Pariser Salon von 1866 mit einer Goldenen Medaille ausgezeichnet
worden. Selbstvergessen liegt auch hier das barfüssige Kind schlafend ausgestreckt, diesmal im Schutz der Hauswand auf einer Holzbank, unter der sich allerhand Kram angesammelt hat. Neben einem Stapel Ziegelsteine liegt ein mit einem Fliederstrauss gefüllter Strohhut – ein Stillleben, dem der Künstler besondere Sorgfalt erliehen zu haben scheint. Auf einem etwa gleichzeitig entstandenen Werk, Kinder bei den Hausaufgaben, taucht auf einer Bank derselbe mit roter Stickerei verzierter Hut auf, daneben ein lila Fliederstrauss. Und auch in einem seiner seltenen autonomen Blumenstillleben widmete Anker sich dieser Pflanzengattung. Eine existierende Bleistiftstudie mit dem liegenden Mädchen sowie Skizzen der linken Hand zeigen, dass Anker die Bildkomposition wie auch die völlig gelöste Handhaltung sorgfältig erprobte. Das Motiv des Schlafs taucht bei Anker immer wieder auf. Seine schlafenden Kinder, zuweilen auch wohl behütet von ihren Grosseltern oder Geschwistern, transponiert er in eine in sich ruhende Sphäre. Es sind Szenen, die von einer intakten Lebensgemeinschaft
zeugen, in der alles Laute und Gewaltsame fehlt.

Wir danken Dr. Therese Bhattacharya-Stettler, Co-Autorin des
Werkkatalog Albert Anker, für den Textbeitrag.