ZH1106

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Lot 18
  • 18

Albert Anker

Estimate
700,000 - 900,000 CHF
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Description

  • Albert Anker
  • ALTER MANN BEIM ZNÜNI (GYP), 1901OLD MAN TAKING A REST (GYP), 1901
  • Unten links signiert und datiert
  • Öl auf Leinwand

  • 66,5 x 49,5 cm

Provenance

Escher-Abegg, Bern (1901)
Hans Thierstein, Bern (1950)
Jordi, Biel
Privatbesitz, Bern
Privatbesitz, Schweiz

Exhibited

Ins, Albert Anker, 1948, Nr. 30
Ins, Albert Anker - Der Maler und sein Werk, Gemäldeausstellung aus Anlass des 75. Todestages, 1985, Nr. 288
Biel, Atelier Robert und Alte Krone Biel, Paul Robert/Albert Anker, 1989
Bern, Kunstmuseum/Winterthur, Museum Oskar Reinhart, Albert Anker, Schöne Welt, Zum 100. Todestag, 2010-2011, Nr. 3

Literature

Albert Anker, Katalog der Gemälde und Ölstudien, Bern 1962, Nr. 368
Sandor Kuthy/Therese Bhattachary-Stettler, Albert Anker, 1831 - 1910, Werkkatalog der Gemälde und Ölstudien, Bern/Basel 1995, S. 248, Nr. 587
Albert Anker, Schöne Welt, Zum 100. Todestag, Ausstellungskatalog, Bern 2010, Nr. 3, S. 33 abgebildet (ganzseitig in Farbe)

Condition

Work not relined. Age related craquelures. Varnish slightly muffled. Varnish fluorescing irregularly in UV light. Overall in good condition.
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Catalogue Note

Kurz bevor Albert Anker Ende September 1901 einen Schlaganfall erleidet, schuf er dieses Interieur, das in warmen Braun-, Beige- und Grautönen gehalten ist. Es stellt gemäss dem Verkaufsbuch des Künstlers den „alten Johner" dar, einen Inser, der ihm wiederholt Modell zu sitzen pflegte. Dieser ruht sich hier, mit Zipfelmütze und Schürze bekleidet, beim Imbiss auf einem Stuhl in der Küche aus. Auf der Feuerstelle neben ihm sind – einem typisch Ankerschen Stillleben ähnlich - die Flasche, der Brotlaib und ein Wurstteller hingelegt. Mit der einen Hand führt der Alte das Glas zum Mund, in der andern hält er ein Stück Brot, das durch die Lichtführung die Bildmitte dominiert. Zutraulich und erwartungsvoll kauert vor ihm ein Hund – es ist Ankers treuer Gyp, der dem Künstler in den letzten Jahren sehr viel bedeutete, er hat ihn wiederholt ins Bild gerückt und ihn sogar in einem ganz ungewöhnlichen Einzelporträt festgehalten. Albert Ankers Werk beinhaltet sehr häufig einerseits Themen, die die hoffnungsvolle Kindheit und Jugend umkreisen, anderseits das von Erfahrung und Mühsal geprägte Alter. Die Härte des Bauerndaseins jener, die im Felde tätig waren, hat er kaum thematisiert, obwohl sie ihm zweifelsohne bewusst und ein Interesse am Menschen in seiner sozialen Bezogenheit durchaus vorhanden war. Ankers alte Männer bringen auf positive Weise zum Ausdruck, dass ihr Leben, wenngleich entbehrungsreich, so doch sinnerfüllt gewesen war. Anker verkaufte das vorliegende Gemälde an den Kilchberger Industriellen Wilhelm Caspar Escher-Abegg (1859 - 1929), bei dem er sich am 15. Juni 1901 mit einem Brief (Stadtarchiv Zürich, VII. 277) für die Bezahlung "des Gemäldes des alten Mannes mit dem Hund" bedankt hat.

Wir danken Dr. Therese Bhattacharya-Stettler, Co-Autorin des Werkkatalogs Albert Anker, für den Textbeitrag.