Lot 91
  • 91

Giovanni Giacometti 1868-1933

Estimate
1,400,000 - 1,800,000 CHF
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Description

  • Giovanni Giacometti
  • WINTER BEI ST. MORITZ , 1916 WINTER NEAR ST. MORITZ, 1916
  • Unten rechts monogrammiert und datiert
  • Öl auf Leinwand
  • 101 x 110,5 cm

Provenance

Sammlung Willy Russ-Young, Serrières

Privatbesitz, Schweiz

Exhibited

Evtl. Chur, Kunsthaus, Graubünden in der Malerei des 20. Jahrhunderts, 1954, Nr. 34 (Winter im Engadin)

Literature

Registro dei quadri, no 2, S. 6, Nr. 254 / II

Paul Müller / Viola Radlach, Giovanni Giacometti, 1868-1933, Werkkatalog der Gemälde, Zürich 1997, Band II-2, Nr. 1916.54, abgebildet

 

Condition

Not relined Waive in the canvas lower left Work has been cleaned Good condition
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Catalogue Note

Unter strahlend blauem, weitgespannten Himmelszelt erstreckt sich das von Giovanni Giacometti atmosphärisch auf die Leinwand gebannte Engadiner Panorama. Die im gleissenden Sonnenlicht leuchtenden Flanken des Piz la Margna bilden am Horizont den Höhepunkt der atemberaubenden Alpenlandschaft, die der Künstler – von Chantarella aus in Richtung Salastrains – malend in Augenschein genommen hat. Die Anziehungskraft des Sujets hat den Künstler bewogen, sich wiederholt dieser Aussicht zu widmen; so findet sich ein sehr ähnliches Gemälde von 1916 in der Stiftung Sammlung Emil G. Bührle. Über die vordergründigen tiefverschneiten Hänge ziehen sich vereinzelte Skispuren, vielleicht herrührend von den in der Ferne gerade noch sichtbaren Menschen. Die grandios in Szene gesetzte weisse Arena bezeugt beispielhaft das grosse malerische Können des Koloristen Giovanni Giacometti, der zur Schaffung der Schneelandschaft eine bemerkenswert bunte Palette einsetzt und ein gekonntes Ineinander kühler Blauvaleurs und warmer Gelb- und Rottöne vorführt.

«Bei meiner Abfahrt von Chantarella oberhalb von St. Moritz vollführte ich einen magistralen Sturz und landete direkt vor den Füssen des Malers Giacometti, der gerade damit beschäftigt war, ein Gemälde mit der Margna im Hintergrund zu fertigen. ‚Interessieren Sie sich für Malerei?' fragte er in spöttischem Ton. ‚Oh ja, selbstverständlich, denn ich besitze ein Porträt von Mme Giacometti und eines Ihrer beiden Kinder. – Ah! Und wer sind Sie?' Wir machten uns bekannt, und schliesslich erwarb ich das Landschaftsbild, das er gerade in Arbeit hatte: glitzernder Schnee und die Margna über allem thronend.»

«En descendant à ski les pentes de la Chantarella, au-dessus de Saint-Moritz, je fis une chute magistrale aux pieds du peintre Giacometti, qui faisait un tableau avec la Margna au fond. 'Vour vous intéressez à la peinture ?' me dit-il d'un ton narquois. 'Oui, certainement, car je possède un portrait de Mme Giacometti et de vos deux enfants. – Ah ! et qui êtes-vous donc ?' Nous fîmes bonne connaissance et pour finir je lui achetai le paysage qu'il était en train de peindre: la neige étincelante et la Margna dominant le tout.»

(Willy Russ-Young, Mes peintures et mes sculptures préférées, Neuchâtel 1956, S. 47).