Ferdinand Hodler 1853-1918

Gemalt um 1917.

Das Gemälde stellt die 1881 in Genf geborene und 1951 in Oron verstorbene Malerin Clara Pasche-Battié dar, die sich als Künstlerin später Claire Battié nannte. Sie war mit dem Maler Théodore Pasche verheiratet, der um 1913 als Gehilfe im Atelier Ferdinand Hodlers tätig war. Auch Claire Battié bezeichnete sich als Schülerin von Hodler und stand ihm verschiedentlich Modell, so für Blick in die Unendlichkeit. Als eigenständige Malerin trat sie ab 1910 in den Schweizerischen Nationalen Kunstausstellungen und den Turnusausstellungen auf. Ihre Spezialität waren Landschaften und Bildnisse. Das frontale Brustbildnis, das mit den klaren Umrissen, der offenen Halspartie und den seitlich beschnittenen Schultern an Büsten der Renaissance erinnert, hebt sich wirkungsvoll vor dem flächigen gelborangen Hintergrund ab. Die strenge Symmetrie wird gemildert duch die leichte Neigung des Kopfes nach rechts, die auf der Gegenseite durch die etwas hinuntergezogene Schulter ausgeglichen wird. Die flach vor ihre linke Brust gelegte Hand bringt ein zusätzliches Spannungsmoment in die Komposition. Das feine, in Pastelltönen von Rosa, Gelb und Blaugrün gehaltene Inkarnat von Hals- und Brustpartie kontrastiert mit dem kräftigen Farbauftrag in Gesicht und Haar. Die expressive Pinselschrift steht im Gegensatz zu einem fast zwanzig Jahre früher entstandenen, unter dem Titel Le sourire bekannten Bildnis der Malerin, deren mädchenhaft feine Züge durch einen das Lineare betonende Pinselduktus wiedergegeben ist.